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Hutpilze im Rasen - Was tun, wenn plötzlich Fruchtkörper sichtbar werden?

Hutpilze im Rasen - Was tun, wenn plötzlich Fruchtkörper sichtbar werden?

Ein sattgrüner Rasen ist das Herzstück vieler Gärten - gepflegt, dicht und frei von Störenfrieden. Doch manchmal tauchen sie wie aus dem Nichts auf: kleine, pilzartige Gebilde mit Hut. Was auf den ersten Blick harmlos wirkt, kann dem Rasen durchaus zu schaffen machen. Wir erklären dir, was hinter den Hutpilzen steckt und wie du sie effektiv loswirst.

Was sind Hutpilze überhaupt?

Die sichtbaren Pilze, die im Herbst oder Frühjahr bei feucht-warmer Witterung aus dem Boden sprießen, sind lediglich die Fruchtkörper. Das eigentliche Pilzgeflecht - das sogenannte Myzel - lebt unsichtbar im Boden.

Dort erfüllt es sogar eine nützliche Funktion: Es zersetzt organisches Material wie abgestorbenes Holz und trägt zur Nährstoffversorgung des Bodens bei. Doch sobald die Fruchtkörper erscheinen, wird es kritisch für den Rasen. Die Pilze konkurrieren mit den Gräsern um Wasser und Nährstoffe.

Hexenringe im Rasen

Besonders problematisch sind sogenannte Hexenringe - kreisförmige Ansammlungen von Pilzen oder Schwammerln, die sich im Rasen ausbreiten und oft mit abgestorbenen oder vergilbten Grasflächen einhergehen. Diese auffälligen Pilzformationen sehen zwar kurios aus, entziehen dem Boden jedoch wichtige Nährstoffe und beeinträchtigen die Vitalität der Grasnarbe deutlich.

Hexenring mit Hutpilzen im Rasen

Hexenringe entstehen durch das unterirdische Wachstum des Pilzmyzels, das sich ringförmig ausbreitet. In der Mitte des Rings kann das Gras vergilben oder sogar absterben, da die Pilze dem Boden Nährstoffe und Wasser entziehen. Neben der optischen Störung sind Hexenringe ein Zeichen für ein Ungleichgewicht im Boden - höchste Zeit, aktiv gegenzusteuern.


5 Tipps, um Hutpilze im Rasen zu entfernen

  1. Frühzeitig abschneiden
    Schneide die Fruchtkörper mit einem scharfen Messer direkt über dem Boden ab - am besten bevor sich die Lamellen öffnen und Sporen freisetzen.
  2. Boden belüften
    Mit einer Grabegabel oder einem Aerifizierer Löcher in den Boden stechen (mindestens 8 bis 10 cm tief), um das Myzel zu stören und die Bodenstruktur zu verbessern.
  3. Sand einarbeiten
    Fülle die Belüftungslöcher mit Rasensand auf. Das erhöht die Durchlässigkeit und reduziert Staunässe - ein idealer Nährboden für Pilze.
  4. Rasen düngen
    Eine ausgewogene Nährstoffversorgung stärkt die Gräser und hilft ihnen, sich gegen die Konkurrenz durch Pilze zu behaupten.
  5. Gründlich bewässern
    Nach dem Entfernen der Pilze braucht der Rasen Wasser - aber bitte morgens und nicht zu häufig. So bleibt der Boden gesund und weniger pilzfreundlich.

Warum Mähen nicht hilft

Einfaches Abmähen der Pilze ist keine Lösung - im Gegenteil: Sobald die Fruchtkörper Sporen tragen, verteilt der Rasenmäher diese unkontrolliert über die gesamte Fläche. Das kann dazu führen, dass sich die Pilze noch stärker ausbreiten und neue Myzelien im Boden bilden. Besonders bei feuchter Witterung und dichter Grasnarbe finden die Sporen ideale Bedingungen, um sich festzusetzen.

Hutpilze im Rasen

Stattdessen solltest du die Hutpilze gezielt und vorsichtig mit einem Messer oder einer kleinen Handschaufel direkt über dem Boden abschneiden. Achte darauf, die Fruchtkörper vollständig zu entfernen und nicht einfach liegenzulassen - denn auch abgestorbene Pilze können noch Sporen freisetzen. Entsorge sie am besten im Hausmüll, nicht im Kompost, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.


Warum Pilzmittel bei Hutpilzen nicht wirken

Viele Gartenfreunde greifen bei Pilzbefall reflexartig zu Fungiziden oder sogenannten Pilzbekämpfern - doch bei Hutpilzen im Rasen bleibt dieser Versuch leider wirkungslos.

🚫 Der Grund: Diese Mittel sind für pflanzenpathogene Pilze entwickelt, also solche, die Pflanzen direkt krank machen. Hutpilze hingegen gehören zu den saprophytischen Pilzen - sie leben von abgestorbenem organischem Material im Boden und besitzen kein Chlorophyll. Deshalb greifen klassische Fungizide hier nicht.

Zudem liegt das eigentliche Problem nicht an der Oberfläche, sondern im Boden: Das unterirdische Myzel ist mit chemischen Mitteln kaum zu erreichen.

Hutpilze im Rasen

Stattdessen helfen mechanische Maßnahmen wie gezieltes Abschneiden der Fruchtkörper, punktuelle Belüftung und eine Verbesserung der Bodenstruktur. Wer langfristig vorbeugen will, setzt auf eine ausgewogene Rasenpflege - denn ein gesunder, gut versorgter Rasen bietet Pilzen wenig Raum zur Ausbreitung.


Vorbeugen ist besser als heilen

Damit Hutpilze gar nicht erst auftauchen, lohnt sich eine gute und gezielte Rasenpflege:

  • Regelmäßiges Mähen (nicht zu kurz!)
  • Düngen im Frühjahr, Sommer und Herbst
  • Gießen am Morgen, nicht am Abend
  • Jährliches Vertikutieren zur Belüftung
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