Wenn der Schnee schmilzt und plötzlich graue, watteartige Flecken im Rasen auftauchen, steckt oft Schneeschimmel dahinter. Der hartnäckige Pilz Microdochium nivale schwächt die Grasnarbe nach dem Winter erheblich - doch mit dem richtigen Wissen lässt sich der Schaden begrenzen. In diesem Ratgeber erfährst du, wie Schneeschimmel entsteht, wie du ihn zuverlässig vorbeugst und mit gezielter Nachpflege deinen Rasen wieder kräftig und dicht bekommst.
Was ist Schneeschimmel? - Die Rasenkrankheit im Detail
Schneeschimmel ist eine Pilzkrankheit, die Rasengräser in der kühlen, feuchten Jahreszeit befällt und sich typischerweise als grau-bräunliche Flecken nach Herbst oder Winter zeigt. Der Erreger bevorzugt Temperaturen von etwa 0-12 Grad und anhaltende Feuchtigkeit, weshalb vor allem der Zeitraum von Oktober bis ins feuchte Frühjahr kritisch ist.
Definition und Erreger
Unter Schneeschimmel versteht man eine Rasenkrankheit, bei der ein Pilz die Blätter der Gräser befällt, diese verklebt, verfärbt und ganze Flecken der Grasnarbe scheinbar absterben lässt. Besonders verbreitet ist im Rasen der sogenannte Graue Schneeschimmel, der durch den Pilz Microdochium nivale verursacht wird und auch unter Namen wie Microdochium-Patch oder Pink Snow Mould bekannt ist.

Der Pilz befällt nicht nur Rasengräser, sondern kann auch andere Süßgräser wie Weizen, Gerste oder Wiesenrispe befallen, was seine hohe Anpassungsfähigkeit zeigt. Für Menschen und Haustiere ist Schneeschimmel in der Regel ungefährlich, allerdings können Sporen durch Schuhe, Pfoten oder Gartengeräte leicht auf andere Rasenflächen verschleppt werden.
Wann tritt Schneeschimmel auf?
Schneeschimmel tritt vor allem in der kühlen, feuchten Jahreszeit auf, wenn die Bodentemperatur niedrig, der Boden aber noch nicht tief gefroren ist. Typisch ist das Auftreten ab dem Spätherbst über den Winter bis in das Frühjahr, also ungefähr von Oktober bis März, oft sichtbar erst nach der Schneeschmelze.
Die besten Bedingungen findet der Erreger bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt, hoher Luftfeuchtigkeit, Tau- oder Nebellagen und länger anhaltender Feuchtigkeit unter Schnee, Laub oder Rasenfilz. Liegen die Temperaturen dauerhaft über etwa 15-20 Grad und trocknet der Rasen gut ab, kommt die Ausbreitung des Schneeschimmels weitgehend zum Stillstand und die Gräser können sich mit der richtigen Pflege wieder erholen.
Schneeschimmel erkennen - So sieht die Krankheit aus
Schneeschimmel erkennst du vor allem an runden bis unregelmäßigen Flecken im Rasen, die grau, braun oder leicht rosafarben wirken und sich im Herbst oder nach der Schneeschmelze zeigen. Die Gräser in diesen Bereichen wirken abgestorben, sind verklebt und oft von einem feinen, watteartigen Pilzgeflecht überzogen.

Typische Symptome
Zu Beginn erscheinen meist kleine, etwa 5-10 Zentimeter große, graubraune oder wässrig-graue Flecken, die mit der Zeit auf bis zu 20-50 Zentimeter anwachsen und ineinander übergehen können. Die betroffenen Gräser sind strohig, papierartig trocken oder schmierig-feucht, liegen platt an und kleben durch das Pilzmyzel zusammen.
Bei hoher Luftfeuchtigkeit bildet der Pilz am Rand der Flecken ein weißliches bis rosafarbenes, watteartiges Myzel, das sich wie ein feines Spinnennetz über die Halme legt. Häufig treten die Flecken gehäuft auf schattigen, schlecht abtrocknenden Stellen auf oder dort, wo lange Schnee, Laub, Schnittgut oder Rasenfilz auf der Fläche lag.

Das „Froschaugen-Symptom“
Ein klassisches Merkmal von Schneeschimmel ist das sogenannte „Froschaugen-Symptom“: In der Mitte eines zuvor befallenen Flecks beginnt der Rasen wieder auszutreiben, während am Rand noch ein heller, abgestorbener Kranz sichtbar bleibt. Dadurch entsteht ein Ring- oder Augen-Effekt, bei dem ein grüner Kern von einem hellen, geschädigten Bereich umgeben ist, ähnlich wie die Pupille im Auge.
Dieses Muster zeigt, dass der Pilz vor allem am Rand der Flecken aktiv ist, während die Gräser im Zentrum sich bereits regenerieren, sobald es wärmer und trockener wird. Wenn du solche „Froschaugen“ siehst, ist das ein sicherer Hinweis auf eine zurückliegende Schneeschimmel-Infektion und ein Zeichen, dass nun die richtige Nachpflege wichtig ist.
Ursachen: Warum entsteht Schneeschimmel?
Schneeschimmel entsteht, wenn mehrere Stressfaktoren zusammenkommen: kühle Temperaturen, anhaltende Feuchtigkeit und ein geschwächter oder falsch gepflegter Rasen. Besonders gefährdet sind Flächen, die schlecht abtrocknen, viel Rasenfilz oder Laub tragen und im Herbst falsch gedüngt wurden.
Der Pilz Microdochium nivale nutzt solche Bedingungen, um sich über Blattoberflächen und Pflanzenreste auszubreiten, wobei er vor allem in der kühlen, feuchten Jahreszeit aktiv ist. Breiten sich die Flecken stark aus, ist fast immer eine Kombination aus Wetter, Bodenverhältnissen und Pflegefehlern im Spiel.
Die 3 Hauptfaktoren
Unter dem Strich gilt: Schneeschimmel ist fast nie „Pech“, sondern die Folge ungünstiger Rahmenbedingungen, die du mit der richtigen Pflege stark beeinflussen kannst. Je mehr dieser drei Hauptfaktoren - Klima, Boden, Pflege zusammenkommen, desto größer ist das Risiko, dass sich der Pilz im Rasen ausbreitet.

Klimatische Bedingungen
Schneeschimmel liebt Temperaturen zwischen 0 und 8 Grad in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit, Tau, Nebel oder länger liegender Schneedecke auf ungefrorenem Boden. Typisch ist daher ein Auftreten im späten Herbst, Winter und frühen Frühjahr, häufig sichtbar erst nach der Schneeschmelze. Besonders kritisch sind wechselnde Frost- und Tauphasen, weil der Rasen dann keine echte Winterruhe findet und geschwächt wird. Liegt zudem Schnee auf nicht gefrorenem Boden oder bleibt der Rasen über Wochen feucht, entsteht unter der Decke ein feuchtes Mikroklima - ein ideales Brutgebiet für den Pilz.
Bodenverhältnisse
Ein wichtiger Risikofaktor sind schwerer, verdichteter Boden und Staunässe, weil Wasser schlecht abläuft und der Rasen dauerhaft feucht bleibt. Häufig betroffen sind ton- oder lehmhaltige Böden, bei denen Regen- oder Tauwasser lange auf der Fläche steht und die Wurzeln kaum Sauerstoff bekommen.
Auch der pH-Wert spielt eine Rolle: Ein zu hoher pH-Wert über etwa 7,5 (zum Beispiel durch übertriebenes Kalken), kann Schneeschimmel-Schäden verstärken. Zusätzlich begünstigen dicker Rasenfilz, liegengebliebenes Schnittgut, Mulch, Laub oder Nadeln ein dauerhaft feuchtes Milieu, in dem das Myzel optimal wachsen kann.
Pflegefehler
Viele Schneeschimmel-Probleme gehen auf falsche Rasenpflege im Herbst zurück, insbesondere auf einseitige Düngung und zu hohe Schnitthöhen. Hohe Stickstoffgaben im Spätsommer/Herbst fördern weiches, krankheitsanfälliges Blattgewebe, während zu wenig Kalium die Zellwände schwächt und die Winterhärte reduziert.

Weitere typische Fehler sind zu spätes oder zu seltenes Mähen, sodass lange Halme unter Schnee umknicken und den Boden abdecken, sowie liegen gelassenes Laub und Schnittgut, das Luft und Licht von der Grasnarbe fernhält. Wird der Rasen zudem im Spätherbst stark belastet oder bei Frost betreten, entstehen Verletzungen in der Narbe, durch die der Pilz noch leichter eindringen kann.
Schneeschimmel vorbeugen - Die 8 wichtigsten Maßnahmen
Damit Schneeschimmel im Rasen gar nicht erst entsteht, ist eine vorausschauende Herbst- und Winterpflege entscheidend. Ziel ist immer, den Rasen trocken, gut durchlüftet und widerstandsfähig zu halten - vor allem durch die richtige Düngung, regelmäßiges Entfernen von Laub und das Reduzieren von Rasenfilz.
Mit ein paar gezielten Maßnahmen kannst du das Risiko deutlich senken und deinen Rasen so stärken, dass der Pilz kaum eine Chance hat. Besonders wichtig sind dabei kaliumbetonte Herbstdüngung, Bodenverbesserung und das Vermeiden von Dauernässe und organischer „Abdeckung“ wie Laub oder nassem Schnittgut.
Kaliumbetonter Herbstdünger
Kaliumbetonter Herbstdünger macht den Rasen winterfit: Kalium stärkt Zellwände gegen Frost, Nässe und Pilze wie Schneeschimmel, während der Stickstoffanteil bewusst niedrig gehalten ist. Idealer Zeitraum für die Ausbringung ist September/Oktober.
Rasen vor dem Winter mähen
Zu frühes Aufhören mit dem Mähen fördert Schneeschimmel, weil zu lange Halme unter Feuchtigkeit umknicken und ein nasses Mikroklima bilden. Der letzte Schnitt sollte den Rasen auf etwa 5 cm bringen; gemäht wird nur so lange, wie der Rasen noch wächst - sinkt die Bodentemperatur dauerhaft unter 8°C, kannst du aufhören zu mähen.
Wichtig: Schnittgut immer abräumen, damit sich kein Rasenfilz bildet, der Feuchtigkeit staut.
Laub und Äste konsequent entfernen
Laub, Totholz oder Schnittgut blockieren Licht/Luft, fördern dauerfeuchte Klima für Pilzmyzel. Entferne regelmäßig mit Laubrechen, Besen oder Bläser, besonders in schattigen Bereichen.

Rasen durchkämmen
Ein leichtes Durchkämmen mit dem Rasenrechen löst lose Pflanzenreste und verbessert Luft- und Lichtzutritt zur Grasnarbe. Dies ist ideal im Herbst und Frühjahr, um Rasenfilz und oberflächliche Staunässe zu verringern.
Vertikutieren im Frühjahr
Vertikutieren (April/Mai) entfernt Rasenfilz, Moos und lässt Wasser/Nährstoffe/Luft zu den Wurzeln. Schließe die entstandenen Lücken anschließend durch eine Nachsaat, die du idealerweise mit dem SUPERGREEN Bio-Dünger kombinierst, damit sich der Rasen möglichst schnell und dicht regeneriert.
Aerifizieren bei verdichteten Böden
Bei verdichteten, schweren Böden ist Aerifizieren ein Schlüssel gegen Schneeschimmel, weil es Sauerstoff in den Wurzelbereich bringt und Staunässe reduziert. Durch kleine Löcher im Boden kann Wasser besser versickern, der Gasaustausch wird verbessert und die Narbe trocknet schneller ab. Fülle die entstandenen Löcher anschließend mit Rasen-Quarzsand auf. Bei zu saurem Boden (pH-Wert unter 5,5) kann zusätzlich Rasenkalk helfen, die Bodenstruktur zu verbessern und den Rasen insgesamt widerstandsfähiger zu machen.

Schnee räumen
Lange Schneedecken auf nicht gefrorenem Boden erzeugen ein feuchtes, sauerstoffarmes Mikroklima. Reduziere hohe Schneehaufen und verteile den Schnee möglichst gleichmäßig, um die Nässebelastung für den Rasen zu verringern.
Schneeschimmel bekämpfen - Was wirklich hilft
Schneeschimmel direkt zu bekämpfen ist schwierig, weil der Pilz Microdochium nivale tief im Gewebe sitzt - aber mit der richtigen Strategie stoppst du die Ausbreitung und lässt den Rasen regenerieren.
Wichtig: Keine Panik, Fungizide sind selten nötig und oft nicht zugelassen. Stattdessen setzt du auf mechanische Entfernung, Stärkung und Geduld - der Rasen heilt meist von innen heraus, sobald es wärmer wird.
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Betroffene Stellen striegeln oder leicht vertikutieren:
Entferne das tote Myzel und verklebte Gräser vorsichtig mit einem Rasenrechen oder Vertikutierer. Das schafft Luft und Licht, damit gesunde Triebe durchbrechen können. Mach das erst, wenn der Rasen trocken ist, um Sporen nicht zu verteilen. -
Pilzsporen nicht verschleppen:
Reinige Schuhe, Geräte und Hundepfoten gründlich nach dem Betreten befallener Flächen. Der Pilz überwintert als Sporen und breitet sich leicht mechanisch aus. -
Biologische Helfer einsetzen:
Bei starkem Befall teste Komposttee oder Neemöl. Diese natürlichen Mittel hemmen Pilzwachstum ohne Chemie. Vermeide übermäßigen Stickstoff im Spätherbst und Winter, da dieser weiches Gewebe fördert und den Rasen zusätzlich schwächt.
Richtige Nachpflege: So erholt sich der Rasen
Nach Schneeschimmel braucht dein Rasen einen gezielten Regenerationsplan. Starte im Frühjahr bei Bodentemperaturen über 8 bis 10°C, damit die Gräser kräftig neu austreiben.
Schritt 1: Pilzreste entfernen und lüften
Setze im Frühjahr, sobald der Rasen trocken und der Boden nicht mehr gefroren ist, eine erste mechanische Reinigung an: Entferne die verklebten, toten Gräser vorsichtig mit einem Laubrechen, um das Myzel des Pilzes zu beseitigen und die Oberfläche zu lüften.
Schritt 2: Vertikutieren (April/Mai)
Vertikutieren entfernt Restfilz und tote Reste, die den Pilz nähren könnten. Wähle einen trockenen Tag Ende April bis Mai, arbeite flach und leicht und wässere den Rasen im Anschluss, um die Regeneration einzuleiten. Bei schweren Böden vorher aerifizieren, um Staunässe zu vermeiden.

Schritt 3: Nachsaat auf kahlen Stellen
Nun ist der Boden offen für die Regeneration. Säe robustes Rasensaatgut auf die blanken Flecken und drücke es an. Für den sofortigen Startschub und eine schnelle Schließung der Lücken (4-6 Wochen) kombiniere die Nachsaat unmittelbar danach mit einer Düngung mit dem SUPERGREEN Langzeitdünger oder verwende den SUPERGREEN Expressrasen, der neben den Grassamen auch bereits einen Dünger beinhaltet. Die stickstoffbetonte Formel fördert die Zellteilung und das schnelle Wachstum der neuen und alten Gräser.
Schritt 4: Regelmäßig bewässern
Wässere in den ersten Wochen die Nachsaat täglich leicht feucht. Gehe danach zum tiefen, aber seltenen Wässern über (1-2x pro Woche, 10-15 l/m²). Vermeide Oberflächenfeuchte, da dies der beste Schutz vor einer Reinfektion ist und die Gräser dazu anregt, tiefe, widerstandsfähige Wurzeln auszubilden.
Mit dieser Routine bist du Winter-Safe - und dein Rasen dankt es dir mit frischem Grün!
Gute Vorbereitung zahlt sich aus
Mit der richtigen Pflege musst du Schneeschimmel nicht fürchten: Wenn du deinen Rasen im Herbst mit dem reichhaltigen Herbst- & Kalium-Rasendünger stärkst und im Frühjahr mit Vertikutieren, einer Nachsaat und gezieltem Frühjahrsdünger nachlegst bleibt deine Grasnarbe dauerhaft dicht, widerstandsfähig und erholt sich auch nach einem Befall zuverlässig. So wird aus einem fleckigen Winterrasen wieder sattes Grün, das Belastung und Wetterstress deutlich besser wegsteckt.
Bei SUPERGREEN findest du dafür die passenden Produkte: vom Bio-Dünger für den Frühjahrsstart über den Herbst- & Kalium-Rasendünger bis hin zu Rasenkalk, mit dem du deinen Garten das ganze Jahr optimal versorgst.
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